Berlin Rebels GFL Seniors: DB Paul Seifert ist zurück aus Schweden!
Seit 2017 gehört DB Paul Seifert zu den Berlin Rebels. (Naja wenn wir pingelig sind ist er schon im Wintertraining 2016 mit eingestiegen)
Paul ist ein unglaublich vielseitig einsetzbarer Spieler in der Defense. Egal ob Cornerback, Safety oder Linebacker- Paul hinterlässt Eindruck und bereitet den Gegnern nicht nur Kopfschmerzen.
2020 hat er hat seinen Sommer, nach der Saison Absage in Deutschland, in Schweden bei den Stockholm Mean Machines verbracht.
Seit mittlerweile zwei Wochen und einer knappen und mehr als ärgerlichen Niederlage im Finale in Schweden (Carlstad Crusaders 14: 12 Stockholm Mean Machines), ist Paul wieder in Berlin.
Wir haben das zum Anlass genommen auch Paul ein paar Fragen zu stellen zum Jahr 2020, seiner Zeit in Stockholm und evtl. verraten wir euch auch schon wo er 2021 spielen wird. Wir wissens nämlich schon.
Du warst absolut bereit für eine weitere Saison mit den Berlin Rebels. Hast du erwartet, dass es bis hin zur Saison Absage kommt, als der Lockdown kam?
Als der erste Lockdown im März begann, dachte ich noch nicht daran, dass die komplette Saison abgesagt würde. Nach dem der Sommer anfing und immer noch kein Ende der Restriktionen in Sicht war, erschien ein Absage der Saison jedoch sehr plausibel.
Du hast nie ein Training oder ein Spiel verpasst. War für dich klar, das du spielen wirst, wenn es eine Saison gibt?
Für mich stand immer fest, dass ich spielen würde, sollte es eine Saison geben. Ich investiere sehr viel Zeit und Leidenschaft in den Sport, deshalb hätte ich niemals eine Saison ausgesessen für deren Vorbereitung das gesamte Team und der Verein so hart gearbeitet hat.
Für dich hat das jahr 2020 dann doch eine ganz andere Wendung genommen. Kurz nach der endgültigen Saison Absage war klar du gehst nach Schweden zu den Stockholm Mean Machines. Wie kam es zum Kontakt und zu deiner Entscheidung?
Nach der enttäuschenden Absage der Saison in Deutschland dachte ich zuerst ich würde dieses Jahr kein Football mehr spielen. Anfang August kontaktierte mich dann ein Coach der Stockholm Mean Machines und fragte, ob ich Interesse hätte für sie zu spielen. Ich war in der Tat sehr interessiert daran für drei Monate in Stockholm zu leben und dort auf hohem Niveau für eine Meisterschaft zu spielen. Es ging alles sehr schnell, innerhalb von einer Woche war dann alles abgemacht und ich flog nach Stockholm.
Jetzt hast du als Deutscher Spieler die Erfahrung gemacht, die jeder Import im Normalfall macht. Wie war das für dich? Wie ist das Import Leben?
Ich hatte eine sehr gute Zeit in Stockholm. Es ist eine wunderschöne Stadt und als Import hat man genug Zeit sie angemessen zu erkunden. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich einfach nur auf Football konzentrieren zu können, ein Privileg, das man im Normalfall nur als Import hat. Ich habe die Erfahrung sehr genossen auch wenn ich mich gegen Ende meines Aufenthalts auf die Rückkehr nach Berlin gefreut habe.
Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Football in Deutschland und Football in Schweden?
Ich denke der größte Unterschied ist die Intensität im Training. Unsere Coaches bei den Rebels pushen uns immer ans Limit, während es in Schweden etwas lockerer angegangen wird. Ebenfalls erlauben die Regeln in Deutschland mehr amerikanische Imports, sodass das Niveau in den Spielen vermutlich etwas höher ist.
Gab es in Schweden auch Einschränkungen während der Pandemie oder hast du davon eigentlich gar nichts gemerkt?
Die schwedische Regierung setzt auf Herdenimmunität, was auch in Schweden sehr umstritten ist. Deshalb gibt es kaum Regulierungen. Clubs sind geschlossen, aber sonst ist praktisch alles geöffnet. Auch gibt es kaum die Pflicht zum Tragen einer Maske. Es war am Anfang merkwürdig aus Berlin nach Stockholm zu kommen und zu sehen, dass in den Öffis niemand Maske trägt. Allerdings hängen überall Schilder die das Einhalten von Abstand anmahnen.
Die Stockholm Mean Machines sind ja nun auch sehr erfolgreich (das kennst du ja schon von zu Hause;) ). Hast du damit gerechnet in einer anderen Liga bis ins Finale zu kommen und sogar den Meisterschaftstitel gewinnen zu können?
Die Stockholm Mean Machines haben in den letzten zwei Jahren den Titel geholt, deshalb wusste ich von Beginn an, dass der Anspruch auch dieses Jahr der gleiche sein würde. Auch persönlich rechne ich immer damit, dass mein Team das Potenzial hat Meister zu werden.
Das Finale ging am Ende leider knapp verloren und du bist quasi direkt am Tag danach geflogen. Wir hatten den Eindruck du bist damit ganz cool umgegangen. Wars wirklich so oder nagt es sehr?
Die Niederlage im Finale war sehr enttäuschend. Wir hatten definitiv das Talent im Team Carlstad zu schlagen. Auch war ich mit meiner persönlichen Leistung nicht so zufrieden. Aber ich habe mittlerweile gelernt mit Niederlagen im Football umzugehen. Früher hat mich das immer total runtergezogen, jetzt versuche ich es abzuhaken und daraus zu lernen.
Was erwartest du für die Saison 2021 in Deutschland?
Ich hoffe erstmal, dass sich die Situation bis Frühling nächsten Jahres soweit beruhigt, dass wir überhaupt eine vernünftige Saison haben können. Momentan kann ich noch gar nicht abschätzen, wie das alles aussehen wird, insbesondere mit der neuen Liga, die nächstes Jahr an den Start gehen soll.
Was hast du an Berlin und den Rebels am allermeisten vermisst?
Ich habe sehr viel an Berlin vermisst. Stockholm ist schön, aber Berlin hat einfach diesen dreckigen, bunten, unordentlichen, freien Lifestyle und das liebe ich sehr. Es ist einfach schön wieder zu Hause zu sein. Die Rebels vermisse ich immer noch, weil ja leider wieder gerade Training und Meetings auf Eis liegen. Aber ich freue mich sehr darauf bald wieder mit meinen Teammates und Coaches zu trainieren und an nächster Saison zu arbeiten.
Auch wenn es momentan noch zwei bis drei kleine Fragezeichen bzgl. der GFL Saison 2021 gibt, laufen die Vorbereitungen im Hintergrund auf Hochtouren.
Für Paul ist allerdings jetzt schon klar, das er 2021 weiterhin für die Berlin Rebels auflaufen wird.
Er hat uns also offenbar wirklich schmerzlich vermisst. Wir ihn allerdings auch und deswegen sind wir mehr als froh, dass er wieder hier ist, weiterhin ein Teil des Teams sein möchte und wir ihn hoffentlich ganz bald im Training wieder sehen.
#BeDifferent